Gitarrenunterricht

Herbert Grünert

 

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Gitarren- und Bassuntericht

unter anderem in

 

Pforzheim, Enzkreis

Karlsruhe, Mühlacker

Bretten, Bruchsal

 

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Misty#2

Brücke von Rock/Pop zu Jazz

Funktionstheorie mit 4 Klängen in Eb-Dur

 

II-V-I in Dur: Fm7/ Bb7/ Ebmj7

 

Harmonisierung in Eb-Dur:

 

Ebmaj7  Fm7  Gm7 Abmaj7  Bb7  Cm7   Dm7b5  Ebmaj7 

I.Stufe     II.       III.         IV.       V.      VI.       VII.       I.Stufe

 

Es gibt nur einen Dominantseptakkord (V.) und einen halbverminderten Akkord (VII.)

Bei der Songanalyse  suchen wir den Dom.Septakkord und schließen somit auf die

I.Stufe, IV. V. Vi. etc.

 

Den  A-Teil von Misty habe ich im Juni-Blog analysiert. Songablauf: A1 A2 B A1

Typisch ist immer die II-V-I Verbindung, bzw. II-V. Nun, wie versprochen zum B-Teil.

Takt 1-8 (9-16) wird wiederholt. Im Turnaround  Takt 15 (A2 bzw.Haus2) 

Eb6-Db9, Tonika&bb7 Akkord. Db9 kann man als eine Variation von der Dominante Bbm7

aus der Tonart Eb-Moll sehen (Modal Interchange, s.u.).  Takt 16 Ebmaj7 – zurück zur  Tonika.


B-Teil

Takt 17 18 19 20: Tonikawechsel mittels II-V-I nach Ab. Bbm7 Eb7b9  Abmaj7

Takt 21 : Am7 D7 wieder die  klassische II-V Verbindung in G-Dur

Takt 22: Cm7   F7 II-V- in Bb-Dur

Takt 23: Gm7b5  C7 II-V in  F-Moll


II-V-I in Moll, Gm7b5 / C7 / F Moll


Harmonisierung von F-Moll:


I.Fm7 / II.Gm7b5 / Abmaj7 / Bbm7 / V.Cm7 / Dbmaj7 / Eb7 /


Takt 24: Fm7 Bb7 II-V in Eb-Dur

A2

Takt 25: Ebmaj7 Tonika Takt 26: Bbm7 Eb7 (II-V) Takt 27: Abmaj7 (IV bzw. neue Tonart I.)

Takt 28: Abm7 Db7     (IIm-V7)

Takt 29: Ebmaj7 Cm7 (I-VIm7)  Takt 30: Fm7  Bb7  (IIm7-V7)

Takt 31: Eb6  Cm7      (I-VIm7)   Takt 32: Fm7  Bb7  (IIm7-V7)

 

Da sich die Tonarten bei Misty des öfteren ändern, kann man beim Melodiespiel nicht immer stur in Eb-Dur oder Eb-Pentatonic dudeln. Um eine sinnvolle Melodie zustande zu bringen muß man sich immer wieder mit der neuen Tonart vertraut machen. Die Analyse befähigt dazu, die wechselnden Tonarten schnell zu erkennen (II-V nach I oder II-V und II-V in fallenden Kadenzen) und darauf zu reagieren.

 

Beispiel für fallende Kadenz:  Am7 D7 / Gm7 C7 / Fm7 Bb7/

 

Ein Tonartwechsel wird auch als Modulation/Rückung bezeichnet z.B.: Pinball Wizard (Elton John), I will always love you (Whitney Houston). Man erkennt es am Vorzeichenwechsel, oder wenn die Zieltonart durch eine Kadenz vorbereitet wird z.B.:II-V-I Am7-D7-Gmj7. Neue Tonart ist G-Dur. Da der Dominantseptakkord so Dominant ist und sich in seine I.Stufe auflöst, ist er sehr geeignet für den Tonartwechsel. Soll der Song von F-Dur nach G-Dur modulieren, nehme ich einen Takt vorher die Dominante von derZieltonart G (D7) um elegant in die neueTonart (G) zu kommen.

Pinball Wizard Tonartwechsel bei 2:40

I will always love you, Rückung bei 4:40, weil die Modulation nicht vorbereitet wird!

Wenn die Modes wechseln, also die Tonleiter (ionisch, dorisch, phrygisch, etc. z.B.: Eb mixolydisch nach Eb aeolisch), nennt man das Modal Interchange.


Im Takt 22 kannst du in Bb-Dur (ionisch) improvisieren. Im Takt 23 folgt eine Modulation nach F-Dur. Man benutzt jetzt die F-Dur Tonleiter (Fmaj7, Ionisch)!

Würde ich aber auf (F7) mixolydisch gehen wäre es Modal Interchange, da der Mode von Ionisch nach Mixolydisch wechselt!


 Beispiel 1:

2 Takte G / / Am7 / D7 , man bedient sich der G-Dur Tonleiter (G ionisch, weil G die I.Stufe ist und D7 die V.). Die nächsten 4 Takte Bb-Dur. (Modal Interchange). Bb ist nicht in den Stufenakkorden von G-Dur sondern die III.Stufe aus G-Moll. Man leiht sich einen Akkord (Bbmaj7) aus der Tonart G-Moll. Jetzt wechselst du zur G-Moll Tonleiter (G aeolisch)


Beispiel 2:

C  - G7 - C7 – F – Fm – C - G7 - C  (I-V7-I7-IV-IVm-I-V-I).

Der F-Moll Akkord ist aus C-Moll ausgeliehen (IVm in Cm), also Modal-Interchange weil man von C ionisch nach C aeolisch wechselt.

 

Durch diese eleganten Changes entstehen interessante Klänge, Sounds. Es wechselt Licht auf Schatten, hell und dunkle Klangfarben. Quasi eine klangliche Landschaft aus Tälern und Hügeln.

(lt. Neue Jazz-Harmonielehre S.177, Frank Sikora).


lg,

Herbi der Saitenzupfer