Frohes neues Jahr 2014 wünsch ich meinen geneigten Lesern. Frisch ans Werk und mit den lautersten Vorsätzen, setze ich die Reise durch unsere Kirchentonleiter (Modes), im frostigen Wintermonat Januar `14, fort. Die Reise begann mit Ionisch im November und Dorisch im Dezember 2013. Eingeheizt wird 2014 mit dem phrygischen Song
“Sails of Charon” von der Deutschen Rockband Scorpions!
“Keep on for the kingdom of light, there is no darkness, there is no night”
so stellte man sich früher die Reise vom Leben nach dem Tod vor. Man mußte sich, nachdem man gestorben war, in das Boot vom hässlichen „Flötzer“ Charon für eine Münze über den Totenfluß Achron (Wasser des Grauens) segeln lassen. Charon vertreibt dann die Verdammten aus seinem Boot in die Hölle. Eine ziemlich grässliche Vorstellung von Seelenwanderung.
Die Phrygische Komposition soll diese Vorstellung noch vertiefen mit ihrer mystisch, düsteren b2 (kleine Sekunde). Aber einigen griechischen Helden gelang es allerdings, den Fährmann zu überlisten. Orpheus beispielsweise bezauberte ihn mit seinem Saitenspiel. So hat vielleicht auch Uli Jon Roth , ehemals Gitarrist bei den Scorpions, gedacht, als er Sails of Charon in Phrygisch/Dominant (wegen der Dur-Terz) komponierte.
„The devil is me, and I'm holding the key, to the gates of sweet hell, Babylon”
Deep Purple Gitarrist Ritchie Blackmore gründete 1975 mit dem fantastischen Metal-Sänger, Ronnie James Dio, “Rainbow”! Bei der orientalisch entliehenen Melodie dreht es sich um Gut und Böse, Heaven und Hell, Höhen und Tiefen, die Reise auf dem magischen fliegendem Teppich durch die heilige Stadt Babylon im Süden des heutigen Bagdad gelegen. Das Zentrum der Gottlosigkeit, Stadt der himmlischen Sünde: In Babel wollten die Menschen einen Turm bauen, der bis an den Himmel reicht, der sie an die Macht Gottes führen sollte!
Weil die Menschen sich dadurch mit Gott quasi gleichsetzen wollten, stürtze der Turm zu Babel ein, die Menschen sprachen nicht mehr dieselbe Sprache, Unwissenheit, Neid und Mißgunst, Mord und Totschlag waren die Folge.
Frage: Was ist E phrygisch?- Überlege wo ist E der 3te Ton in einer Durtonleiter?
Antwort: In C Dur ist E der 3te Ton(C D E) E phrygisch ist C Dur bzw.Am-Toneiter über E. In beiden Kompositionen (sails of charon&gates of babylon) wird die Mollterz zur Durterz und deshalb phrygisch-dominat genannt!
Besonders im Flamenco und Fado ist die phrygische Tonleiter stilbildend.
http://www.youtube.com/watch?v=PCfSCRcr0Gc
Die markante Akkord-Pendelfigur F / E – E / E7b9.
Fernöstlich angehaucht und von den Dichtungen aus der chinesischen Tang-Dynastie entliehen ist die Komposition bei Pink Floyd´s – set the controls for the heart of the sun.
http://www.youtube.com/watch?v=V5KyMHqkXk8
Die bisher behandelten Modes, Ionisch, dorisch, phrygisch auf dem Griffbrett:
Die phrygische Sekunde (b2) macht also den orientalisch angehauchten Klang mit ihrem Mollcharakter (b3 u. b7) aus. Schwermütig, düster, streng als Grundfarbe, Grundklang. Wenn ihr im Heavy-Matal-Lager unterwegs seid und noch eine passende Skala sucht, probiert´s mal mit phrygisch!
In diesem Sinne wünsch ich allen meiner geneigten Leserschaft ein gesundes neues Jahr 2014.
Eftecheezmaenos o Kaenooryos hronos, Viva l`anno nuovo, Bonne Année, Feliz Año Nuevo, Gelukkig Nieuwjaar, Do siego roku, Gott nytt år, Shana Towa, Guads neis joa, tashi délek, Boldog Új Évet, Hozhi Naghai, farsælt komandi ár, Ojenyunyat Osrasay, allen die im w.w.weben!
Euer Herbert
die besten Wünsche für 2014 an die geneigte Leserschaft auch vom Webmaster -
da dieser aber erst heute morgen um 5:30 ins Bett gekommen ist, erspart er sich einen Kommentar !
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